Hintergrund

Noiva

Werte und Ziele

Die Stiftung NOIVA ist eine konfessionell und politisch unabhängige, eigenständige Körperschaft. Grundlage für ihre Philosophie sind die bewährten humanitären Werte der Schweiz.

Als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation (NGO) setzt sich NOIVA dafür ein, Menschen ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, Friede und Würde zu ermöglichen. Unser Land pflegt jahrhundertealte Traditionen, die auf den Idealen von Toleranz und individueller Freiheit beruhen. Immer wieder haben religiös oder politisch verfolgte Minder­heiten in der Schweiz Zuflucht gefunden – angefangen bei den Hugenotten, die im 16. Jahrhundert aus Frank­reich fliehen mussten. Auch von Krieg und Unterdrückung bedrohte Völkergruppen suchen bei uns Schutz. Heute ist die Flüchtlingsthematik aktueller denn je.

Humanitäre Verpflichtung

Als eines der sichersten und wohl­habendsten Länder der Welt tragen wir eine Mit­verant­wortung für Menschen, denen weniger Glück beschieden ist. Seit der Gründung des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) und des Interna­tionalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) nimmt die Schweiz weltweit eine führende Rolle in der Not- und Entwicklungshilfe ein. SRK und IKRK sind nur zwei von zahlreichen Instrumenten, mit denen sich Regierung und Bevölkerung für die Linderung von Leid im In- und Ausland einsetzen. Dieses reiche humanitäre Erbe der Schweiz möchte die Stiftung NOIVA stärken und fördern.

Leider werden humanitäre und soziale Aufgaben gerne an grosse Organisationen delegiert. NOIVA ist überzeugt, dass wir als Einzelne mehr ausrichten können, als uns bewusst ist. Persönliche Anteilnahme und praktische Hilfsbereitschaft im eigenen Umfeld sind deshalb zentrale Anliegen der Stiftung. Darüber hinaus werden auch Interessierte ohne humanitäre Ausbildung ermutigt, an Einsätzen teilzunehmen. Die damit verbundene Horizonterweiterung hat viele der ehemaligen Teilnehmenden nachhaltig geprägt.

Noiva

Grundsätze und Leitlinien

Was wir tun, tun wir mit Herz: Für uns stehen nicht Zahlen, Strukturen und Institu­tionen, sondern immer Menschen im Vorder­grund. Wir arbeiten bewusst flexibel, nahe am täglichen Ge­schehen. Wir kümmern uns sowohl um äussere Bedürf­nisse als auch um die seeli­schen Nöte von Hilfs­bedürf­tigen. Wir vernetzen, vermitteln Kontakte und fördern persön­liche Freund­schaften.

Wie wir unsere humanitäre Arbeit verstehen

Der Kern unserer humanitären Arbeit besteht darin, Beziehungen zu Menschen in Not zu knüpfen. Wir schaffen Raum für Begeg­nung, An­nahme, Wert­schätzung, Versöhnung und Freund­schaft. Aus der Über­zeugung, dass all dies wesentlich zu nachhaltiger Veränderung beiträgt, investieren wir – gemeinsam mit unseren Frei­willigen­teams – viel Zeit in persön­liche Begeg­nungen und Beziehungen.

Getragen von diesem Kerngedanken leisten wir praktische Hilfe.

  • Wir besuchen bedürftige Familien zu Hause und geben dabei Nahrungs­mittel­gutscheine, Kleider, Decken, Spielzeug usw. ab. Wir führen Reparatur­arbeiten an not­dürftigen Unter­künften aus, wobei wir oft tatkräftig von Flücht­lingen unterstützt werden.
  • Wir organisieren und gestalten regelmässig kulturelle Events, die allen Be­völkerungs­gruppen offen stehen und vor allem Kindern und Jugend­lichen eine will­kommene Ab­wechslung – und je nachdem auch eine Platt­form zur Mit­wirkung – bieten.
  • Wir führen diverse kosten­lose Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch (Englisch, Computer, Sport, Theater, «Life skills» usw.) und engagieren uns mit speziellen kreativen und sport­lichen Angeboten in Flüchtlings­lagern.
  • Wir leisten finanzielle Unter­stützung bei medizinischen Not­fällen (Unter­suchungen, Opera­tionen usw.) und vermitteln die Betroffenen wenn nötig an andere Organi­sationen und Ärzte, damit ihnen möglichst rasch geholfen werden kann.
  • Wir initiieren und betreuen private Lern­gruppen für syrische Flüchtlings­kinder. Die Rolle der Lern­begleiter nehmen dabei arbeits­lose syrische oder jorda­nische Erwachsene wahr, unter­stützt und begleitet durch die Projekt­leiterin von «learn2live».
  • Wir kooperieren mit verschiedenen NGOs zusammen. Wir verstehen uns als Teil einer humani­tären Schweiz, die sich in Krisen­gebieten engagiert und verschenkt.

Getragen von diesem Kerngedanken leben wir unsere Kultur.

  • Wir pflegen einen authenti­schen, fairen und wert­schätzenden Umgang mit Projekt­mit­arbeitenden, Einsatz­teilnehmenden, lokalen Frei­willigen (z. B. Dolmetschern), anderen Organi­sationen sowie mit den Personen, die von uns unterstützt werden.
  • Wir begegnen allen Menschen auf Augen­höhe, mit Achtung und Anstand und bewahren ihre Würde. Dazu gehört auch, dass wir andere Kulturen respek­tieren und uns vor Ort sensibel und rücksichts­voll verhalten.

Getragen von diesem Kerngedanken organisieren wir freiwillige Mithilfe.

  • Wir ermutigen Menschen in der Schweiz, selbst an einem Einsatz teilzunehmen. Dadurch können sie – entgegen des verbreiteten Ohnmachts­gefühls – einen persön­lichen Beitrag leisten. Der Einblick in die Lebens­umstände der Flüchtlinge gibt ihnen einen ganz anderen Bezug.
  • Für unsere Einsätze suchen wir nicht in erster Linie «Profis», sondern Menschen, die gerne einen Teil ihrer Ressourcen – Zeit, Kraft, Fähigkeiten, Empathie – an Not­leidende verschenken möchten.
  • Charakter­liche Qualitäten und die persön­liche Motivation sind uns dabei wichtiger als Aus­bildung und Er­fahrung. Da die Sicher­heit aller Beteiligten und ein geordneter Ablauf auf Einsätzen höchste Priorität haben, behalten wir uns vor, Bewer­bungen ohne Begrün­dung abzulehnen.

Getragen von diesem Kerngedanken gehen wir mit Finanzen um.

  • Wir verpflichten uns zu einem verantwortungs­vollen, effi­zienten Umgang mit Spenden­geldern und halten die Administrations­kosten gering – möglichst viele Mittel sollen direkt zu den Bedürftigen gelangen.
  • Es werden keine Gelder an andere Organi­sationen weitergegeben. Einsatz­bedingte Aus­lagen (Flüge, Transport­kosten, Kost und Logis, ggf. Versicherungen) werden von den Teil­nehmenden selbst getragen.